Montag, 4. Juli 2016

Follikelpunktion

Heute um 8 Uhr war ich dann mit meinem Mann in der Klinik zur Follikelpunktion. Zum Glück hatte er frei bekommen. Aber ich brauchte ja auch eine Begleitperson. Wer könnte das besser machen als der eigene Ehemann? Denn sein Sperma wurde ja auch benötigt.
Ich habe um kurz nach 7 ein wenig Frühstück vom Bäcker besorgt, da man sich außer einem Saunahandtuch und warmen Socken auch sein Frühstück mitbringen sollte, und mein Mann hat in der Zwischenzeit das Sperma in den Becher "gezaubert". Als ich vom Bäcker wieder da war, sind wir direkt los und waren um kurz vor 8 Uhr da.
An der Theke haben wir dann den Becher abgegeben, alle Formalitäten geklärt und wurden noch für einen kurzen Moment ins Wartezimmer gebeten. Wenig später wurde ich dann auch abgeholt in den OP-Bereich. Dort wurde ich in eine kleine Umkleide gebeten, sollte mich unten rum frei machen und mir das Saunahandtuch um den Unterleib wickeln. Von dort aus wurde ich 5 Minuten später abgeholt un in den OP geleitet. Dort musste ich mich auf einen gynäkologischen Stuhl setzen und mir das Saunahandtuch über die Beine werfen. Ich wurde verkabelt, mir wurde ein Zugang gelegt und als der Anästhesiearzt sich mir vorstellte, wurde mir zeitgleich die Narkose in den Zugang gedrückt. Ich konnte Frau Doktor noch "Hallo" sagen, wurde gefragt, ob ich schon was merke. Das konnte ich bejahen, denn ich bekam einen komischen Eisengeschmack im Mund. Da wusste ich, dass ich jeden Moment weg bin. Zack, da war es schon um mich geschehen.
Als ich aufwachte, wurde ich gerade an die erste Stelle im Aufwachraum geschoben. 2 Minuten später stand mein Mann auch schon bei mir am Bett. Soweit ich mich entsinnen kann, war ich direkt bei klarem Verstand und habe keinen Blödsinn geredet. Mein Mann hat sich direkt zu mir ans Bett gesetzt und wir haben ein wenig geredet. Nach 10 Minuten hat eine Schwester nach uns geschaut und gefragt, ob alles okay sei. Ich habe ihr gesagt, dass ich schon ein wenig Schmerzen habe und froh wäre, wenn ich ein leichtes Schmerzmedikament bekommen könnte. Das bekam ich dann auch 10 Minuten später in Form eines Tropfes. In dem Moment wurden wir auch zur Kasse gebeten, nicht von der Klinik sondern von dem Anästhesieteam, was von außerhalb kam. Komplett kostet die Anästhesie 196,28 €, davon mussten wir 98,14 € zahlen. Das macht Laune, direkt im Aufwachraum zur Kasse gebeten zu werden. Aber nun gut, es ist einfacher als alles in Rechnung zu stellen.
Ab da wurden im Halbstundentakt Frauen in den Aufwachraum geschoben. Insgesamt vier an der Zahl.
Zwischenzeitlich wollten mein Mann und ich gerne etwas essen und der Assitenzarzt sagte, dass wir gerne etwas Essen können. 5 Minuten später kam er wieder rein und sagte, dass der Doktor gesagt hat, dass ich nur Trinken soll. Na tolel Wurst. Ich hatte so einen Kohldampf. Ich hatte ja seit 21 Uhr am Vorabend nichts mehr gegessen.
Als alle vier Patientinnen im Aufwachraum waren, habe ich mich langsam angezogen und bin mit meinem Mann ein wenig den Flur rauf und runter gelaufen, damit mein Kreislauf wieder in Schwung kommt. Gegen 10:30 Uhr durften wir dann auch auch alle Sachen zusammenpacken und vorne an der Theke wieder Platz nehmen. Dort haben wir dann auf Frau Doktor gewartet.
Gegen 11 Uhr hat sie uns dann auch in Empfang genommen und alles (Kultivierung, Krykonservierungsmöglichkeiten, ...) genau erklärt und uns beraten. Sie sagte uns, dass 13 Eizellen gewonnen werden konnten. Sie hat uns empfohlen, dass wir 5-6 Eizellen am nächsten Tag weiter kultivieren und den Rest krykonservieren, wenn mindestens 3 noch übrig bleiben. Das hat sie der Laborärztin auch so weiter gegeben. Wir haben hier auf den Rat der Ärztin voll vertraut.
Also sind wir ab nach Hause und haben uns gefragt, wie viele Eizellen die Nacht wohl überleben bzw. wieviele morgen befruchtet sein werden.

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