Samstag, 27. August 2016

3. Ultraschall (9+3)

Vorgestern stand dann wieder die Kontrolluntersuchung kurz vor Ende der AU an.
Diesmal wurde vorweg nur der Blutdruck gemessen und dann wurde ich direkt in ein Behandlungszimmer gebeten.
Bei der Untersuchung war ziemlich schnell klar, dass er weiß, dass meine Schmerzen vom Sakroiliakalgelenk kommen. Dieses Gelenk beschert vielen Frauen im ersten Trimester Schmerzen. Aber die Schmerzen, die ich am Mittwoch und Donnerstag hatte, die sind in meinen Augen nicht normal. Was sagt der Doc dazu?

  • Abklärung beim Orthopäden
  • Physiotheraphie
  • Schmerzgelmassagen
  • 2 Wochen AU
Dafür ist er guter Dinge, dass die Schwangerschaft bisher so gut verläuft, dass jetzt nichts mehr im ersten Trimester passiert.
Ach, und endlich habe ich meinen Mutterpass und ein drittes Ultraschallbild ausgehändigt bekommen.


Sogar eine schöne Hülle habe ich vorher besorgt:


Jetzt also wieder 2 Wochen warten bis zum Kontrolltermin. Aber dann will ich auch wieder arbeiten gehen, vorausgesetzt, der Orthopädentermin am kommenden Donnerstag bringt nichts Schlimmeres ans Licht und die Physiotheraphie ist möglich aufgrund der Frühschwangerschaft und bringt Besserung.

Dienstag, 16. August 2016

2. Ultraschall (8+1)

Da mein Frauenarzt noch nichts von der geglückten IVF wusste, habe ich mir mal wieder in weiser Voraussicht frühzeitig einen Termin nach seinem Urlaub geben lassen. Außerdem hatte ich gestern so derbe Rückenschmerzen, dass ich das auch mal abklären lassen wollte.
Beim Arzt angekommen wurde wie immer zuerst der Blutdruck und das Gewicht kontrolliert und dann hieß es ab in ein Besprechungszimmer. Ich habe dem Arzt von der geglückten IVF und dem insgesamten Verlauf erzählt und ihm dann auch meine Wehwehchen geschildert. Also ab auf den Stuhl, abgetastet, geschallt, und zack:
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für diese und die kommende Woche. Aber wieder einmal sehr bewegend war, dass das Knöpfchen schon wieder so viel gewachsen war und auch wieder die kleinen Herzchenschläge zu sehen waren.


Nach dem Ultraschall und der Untersuchung musste ich dann tatsächlich noch eine Blutabnahme über mich ergehen lassen. Den Mutterpass bekomme ich dann beim nächsten Termin kurz vor Ende meiner AU in 1 1/2 Wochen.

Samstag, 6. August 2016

1. Ultraschall (6+4)

Gestern war es soweit: Der erste Ultraschall, leider auch der letzte Termin in der Klinik. Aber wenn jetzt die nächsten Wochen alles gut läuft und nichts passiert, dann sind wir darüber auch froh, dass wir ein letztes Mal in der Klinik waren. Ich glaube, ich werde mit einem gesunden Kind nicht den Drang haben, diese ganze Tortur nochmal hinter mich zu bringen. Aber wer weiß das schon vorher?
Der Professor wollte sein kleines Wunder natürlich gerne sehen, aber er wollte auch die Frage klären, ob es ein oder zwei kleine Knöpfe sind. Beim Ultraschall sah man dann eigentlich auch ganz eindeutig, dass es nur ein Knöpfchen geschafft hat.
Sind wir traurig? Nein, wir haben immer gesagt, dass wir das nehmen, was kommt. Eins oder zwei, Junge oder Mädchen, ... Hauptsache gesund! Wir freuen uns einfach riesig, dass es direkt beim ersten Mal geklappt hat.
Völlig überwältigt waren wir, als wir den Herzschlag des kleinen Knöpfchens auf dem Ultraschall sehen konnten. So früh und das Herzchen schlägt schon? Und man kann es sogar sehen? Wahnsinn, wie weit die medizinische Technik heute ist. Ich dachte, man sieht das erst FRÜHESTENS ab der 8. Woche. Gestern war ich doch erst 6 + 4. Wir waren so perplex, dass wir nur auf den Bildschirm gestarrt und gestaunt haben.



Jetzt müssen wir aber wieder 1 1/2 Wochen warten, denn der erste Ultraschalltermin bei meinem Gynäkologen ist erst am 16. August.

Freitag, 29. Juli 2016

Schwangerschaftstest in der Klinik

Am Montag hatte ich einen Termin in der Klinik, tja, und was soll ich sagen? Natürlich war auch hier der Schwangerschafts-Urin-Test positiv. Aber ich hatte natürlich auch ganz viele Fragen auf dem Herzen vor allem zu meiner retroflektierten Gebärmutter, denn diese ist ja nicht nur rückverlagert sondern auch verwachsen in ihrer Lage. Aber der Professor meinte immer wieder, ich solle mich einfach über das positive Ergebnis freuen und mir nicht so viele Gedanken machen. Er wollte mich aber noch mal sehen bevor die Klinik in ihren 3-wöchigen Urlaub geht. Also habe ich noch mal am 05. August 2016 einen Termin zum Ultraschall. Da will der Professor dann gucken, ob es ein oder zwei Embryonen sind? Hilfeeee!
Natürlich nehmen wir das, was kommt. Aber zwei auf einen Schlag wären schon sehr heftig. Aber auch damit kommen wir bestimmt klar. Das haben andere vor uns ja auch schon geschafft. Ein Arbeitskollege von mir hat sogar Drillinge bekommen. Aber wenn es tatsächlich zwei Kinder werden, dann werde ich wohl nicht mit einem Jahr Mutterschaftsurlaub hinkommen, aber das wird sich dann alles zeigen. Die Hauptsache ist ja, dass das Kind bzw. die Kinder gesund zur Welt kommen.
Und in weiser Voraussicht habe ich mir am 16. August 2016 schon einen ersten Ultraschalltermin bei meinem Gynäkologen geben lassen. Er kommt am 15. August aus seinem Urlaub zurück. Bevor dann wieder alle Termine vergeben sind ... Jetzt heißt es noch eine Woche warten. Aber ich bin zum Glück jeden Tag abgelenkt. Am Samstag haben wir eine Übernachtung in einem Campingpod auf einem ehemaligen Landesgartenschaugelände und am Sonntag grillen wir erst bei meiner Schwester und gehen anschließend auf ein Freiluftkonzert von der Hochzeitsband meiner Schwester. Ja, und am Montag geht es dann bis Donnerstag nach Sylt. Also für Ablenkung ist gesorgt.

Sonntag, 24. Juli 2016

Schwangerschaftstests

Ja, was soll ich sagen? Eigentlich steht erst am Montag der Schwangerschaftstest (Urin) in der Klinik an, aber da ich immer noch nicht meine Periodenblutung bekommen habe und der Transfer schon über 2 Wochen her ist, habe ich gestern und vorgestern jeweils einen normalen und einen digitalen Schwangerschaftstest mit Morgenurin gemacht. Ich konnte es einfach nicht abwarten. Das Warten hat mich einfach verrückt gemacht.

Lange Rede, kurzer Sinn: WIR SIND SCHWANGER!




Freitag, 8. Juli 2016

Transfer

Heute um 12:30 Uhr war es soweit. Da ich ja seit Mittwoch krankgeschrieben war, musste ich nicht wie mein Mann vorher noch arbeiten. Aber er konnte zum Glück um 11:30 Uhr Feierabend machen und mich um 12 Uhr zu Hause abholen. Wieder einmal sehr schön, dass mein Mann heute dabei war.
Ich war ganz nervös und aufgeregt. Wie viele Blastozysten sich wohl aus den 8 2-PN-Zellen entwickelt haben? Es sollten schon 1-2 sein, denn 1-2 wollen sie mir ja auch einsetzen. Aber gegen 3-4 Blastozysten hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt. Dann werden die eben kryokonserviert und für den evtl. zweiten Versuch verwendet. Aber angekommen in der Klinik erfuhren wir, dass es eh nur 2 Blastozysten waren. Somit stelle sich die Frage der Kryokonservierung eh nicht. Die 2 Blastozysten wollten wir mir dann aber auch beide einsetzen lassen. Laut Professor waren es auch 2 Plus-Blastozysten.
Der Vorgang des Transfers war sehr unkompliziert. Ich bin in den OP, hatte mich zuvor unten herum frei gemacht, habe mich auf den Gynäkoligie-Stuhl gelegt und der Professor hat mir einen Katheder in die Gebärmutter eingeführt. Es war nicht schmerzhaft, aber schon sehr unangenehm. Wann hat man schon mal etwas in der Gebärmutter bzw. im Gebärmutterhals stecken? Wenn die Patientin zuvor genug getrunken hat, kann man den Katheder wunderbar sehen und auch sehen, dass er richtig platziert ist. Leider waren ein 3/4 Liter nicht genug. Sollte es zu einem nächsten Versuch kommen, so trinke ich vorher mehr als einen Liter. Schade, mein Mann und ich hätten es schon gerne gesehen, aber mann kann eben nicht immer alles haben. Der Professor war sich seiner Sache auch so sicher und hat total selbstsicher gesagt, dass der Katheder richtig sitzt. Über den eben erwähnten Katheder hat er dann die 2 Blastozysten mit einer Lösung einlaufen lassen. Nach nur 5 Minuten war der Spuk vorbei und ich durfte nach Hause.
Auf dem Weg aus der Praxis habe ich mir dann noch ein weiteres Rezept für Progestan geben lassen und einen Termin für den Schwangerschaftstest (Urin). Da war ich echt blöd. Der SS-Test hätte am 22.07. morgens sein können, da ich aber nicht schon wieder "unangenehm" wegen "später anfangen" in der Firma auffallen wollte, habe ich mir einen Termin am 25.7. nachmittags geben lassen. 3,5 Tage länger warten, argh! Dumm muss man bzw. die Frau sein. Aber da müssen wir jetzt durch.

Direkt im Anschluss sind wir zum Chinesen, Mittagstisch. Den restlichen Tag war dann Ruhe angesagt. Und das Warten began ...

Donnerstag, 7. Juli 2016

Eizellentwicklung

Ich sitze hier gerade zu Hause, da mein Frauenarzt mich am Dienstagabend noch krankgeschrieben hat. Eigentlich waren mein Mann und ich nur zu einem Beratungsgespräch da. Außer der Klinik muss uns noch jemand Unabhängiges zu einer IVF beraten und uns die Alternativen zu einem leiblichen Kind darlegen. Diesen Wisch hat er uns unterschrieben und mich nach meinem Wohlbefinden gefragt. Da ich im Laufe des Tages immer schlimmere Unterleibsschmerzen bekommen habe, hat er noch einmal alles abgetastet und einen Ultraschall gemacht.
Er hat ein paar Ovarialzysten gesehen auf dem Ultraschall und meinte, dass diese wohl ein wenig Beschwerden bereiten können. Jetzt, im Nachhinein, weiß ich, dass es an einem (oder mehreren) blauen Fleck/en liegt. Mein Bauchnabel ist gelb und grün. Das ist mir erst heute aufgefallen. Jedenfalls hat er mich den Rest der Woche krank geschrieben.
Als er dann noch erfahren hat, dass der Transfer für diesen Freitag geplant ist, hat er mich die ganze nächste Woche auch noch krankgeschrieben. Er kann mich da sehr gut einschätzen und hat mir strenge Bettruhe verordnet. Die werde ich bestimmt nicht einhalten, dafür kenne ich mich zu gut, aber so ein wenig schonen, vor allem mit meiner Gebärmutterrückverlagerung, ist bestimmt nicht verkehrt. Ich werde versuchen mich an die Bettruhe zu halten. Aber jetzt muss erst einmal morgen alles glatt gehen.
Mein Mann und ich haben übrigens schon am Dienstag morgen erfahren, dass 8 von 13 Eizellen über Nacht befruchtet worden sind (normalerweise ca. 50%, da liegen wir ja schon mal gut über dem Schnitt). Da die Empfehlung von Frau Doktor war, dass 5-6 Eizellen weiter kultiviert werden sollen, hat die Laborärztin mich gefragt, ob ich 2 dann einfrieren lassen will. Aber auf den ganzen Bögen der Klinik steht immer, dass erst ab 3 Eizellen krykonserviert wird in dem Anfangsstadium. Also habe ich mich zusammen mit der Laborärztin dafür entschieden, dass wir alle 8 Eizellen weiter kultivieren und wenn hierbei mehr als 2 Blastozysten zustande kommen, wir den Rest dann einfrieren. Die Blastozysten-Kryokonservierung ist leider keine Krankenkassenleistung und muss somit zu 100% von uns übernommen werden. Das kostet ca. 200 € für die Kryokonservierung und ca. 300 € für die Lagerung bis zu einem 1/2 Jahr.

Jetzt heißt es nur noch einen 3/4 Tag warten und dann ist es soweit. Wir sind so aufgeregt!

Montag, 4. Juli 2016

Follikelpunktion

Heute um 8 Uhr war ich dann mit meinem Mann in der Klinik zur Follikelpunktion. Zum Glück hatte er frei bekommen. Aber ich brauchte ja auch eine Begleitperson. Wer könnte das besser machen als der eigene Ehemann? Denn sein Sperma wurde ja auch benötigt.
Ich habe um kurz nach 7 ein wenig Frühstück vom Bäcker besorgt, da man sich außer einem Saunahandtuch und warmen Socken auch sein Frühstück mitbringen sollte, und mein Mann hat in der Zwischenzeit das Sperma in den Becher "gezaubert". Als ich vom Bäcker wieder da war, sind wir direkt los und waren um kurz vor 8 Uhr da.
An der Theke haben wir dann den Becher abgegeben, alle Formalitäten geklärt und wurden noch für einen kurzen Moment ins Wartezimmer gebeten. Wenig später wurde ich dann auch abgeholt in den OP-Bereich. Dort wurde ich in eine kleine Umkleide gebeten, sollte mich unten rum frei machen und mir das Saunahandtuch um den Unterleib wickeln. Von dort aus wurde ich 5 Minuten später abgeholt un in den OP geleitet. Dort musste ich mich auf einen gynäkologischen Stuhl setzen und mir das Saunahandtuch über die Beine werfen. Ich wurde verkabelt, mir wurde ein Zugang gelegt und als der Anästhesiearzt sich mir vorstellte, wurde mir zeitgleich die Narkose in den Zugang gedrückt. Ich konnte Frau Doktor noch "Hallo" sagen, wurde gefragt, ob ich schon was merke. Das konnte ich bejahen, denn ich bekam einen komischen Eisengeschmack im Mund. Da wusste ich, dass ich jeden Moment weg bin. Zack, da war es schon um mich geschehen.
Als ich aufwachte, wurde ich gerade an die erste Stelle im Aufwachraum geschoben. 2 Minuten später stand mein Mann auch schon bei mir am Bett. Soweit ich mich entsinnen kann, war ich direkt bei klarem Verstand und habe keinen Blödsinn geredet. Mein Mann hat sich direkt zu mir ans Bett gesetzt und wir haben ein wenig geredet. Nach 10 Minuten hat eine Schwester nach uns geschaut und gefragt, ob alles okay sei. Ich habe ihr gesagt, dass ich schon ein wenig Schmerzen habe und froh wäre, wenn ich ein leichtes Schmerzmedikament bekommen könnte. Das bekam ich dann auch 10 Minuten später in Form eines Tropfes. In dem Moment wurden wir auch zur Kasse gebeten, nicht von der Klinik sondern von dem Anästhesieteam, was von außerhalb kam. Komplett kostet die Anästhesie 196,28 €, davon mussten wir 98,14 € zahlen. Das macht Laune, direkt im Aufwachraum zur Kasse gebeten zu werden. Aber nun gut, es ist einfacher als alles in Rechnung zu stellen.
Ab da wurden im Halbstundentakt Frauen in den Aufwachraum geschoben. Insgesamt vier an der Zahl.
Zwischenzeitlich wollten mein Mann und ich gerne etwas essen und der Assitenzarzt sagte, dass wir gerne etwas Essen können. 5 Minuten später kam er wieder rein und sagte, dass der Doktor gesagt hat, dass ich nur Trinken soll. Na tolel Wurst. Ich hatte so einen Kohldampf. Ich hatte ja seit 21 Uhr am Vorabend nichts mehr gegessen.
Als alle vier Patientinnen im Aufwachraum waren, habe ich mich langsam angezogen und bin mit meinem Mann ein wenig den Flur rauf und runter gelaufen, damit mein Kreislauf wieder in Schwung kommt. Gegen 10:30 Uhr durften wir dann auch auch alle Sachen zusammenpacken und vorne an der Theke wieder Platz nehmen. Dort haben wir dann auf Frau Doktor gewartet.
Gegen 11 Uhr hat sie uns dann auch in Empfang genommen und alles (Kultivierung, Krykonservierungsmöglichkeiten, ...) genau erklärt und uns beraten. Sie sagte uns, dass 13 Eizellen gewonnen werden konnten. Sie hat uns empfohlen, dass wir 5-6 Eizellen am nächsten Tag weiter kultivieren und den Rest krykonservieren, wenn mindestens 3 noch übrig bleiben. Das hat sie der Laborärztin auch so weiter gegeben. Wir haben hier auf den Rat der Ärztin voll vertraut.
Also sind wir ab nach Hause und haben uns gefragt, wie viele Eizellen die Nacht wohl überleben bzw. wieviele morgen befruchtet sein werden.

Sonntag, 3. Juli 2016

künstlicher Eisprung

Gestern war es dann soweit. Ich sollte um 22 Uhr den Eisprung auslösen, aber vorher um 20 Uhr sollte ich noch ein letztes Mal mit Ovaleap 150 i.E. stimulieren. Erst waren wir mit Freunden beim Veganer essen, den drei vegetarischen/veganen Freunden zu Liebe. Nach dem Essen sind mein Mann und ich zu meinen Eltern und haben den Hund geholt. Der braucht ab heute Betreuung, weil meine Eltern morgen den ganzen Tag unterwegs sind. Angekommen zu Hause habe ich mir die letzten 150 Einheiten Ovaleap gespritzt und mein Mann hat den Garten Fußball-tauglich gemacht: Tisch, Stühle, Beamer, Dia-Leinwand, Getränke, ...
Zum Ende der ersten Halbzeit sind mein Mann und ich hochgegangen in unsere Wohnung und haben den Predalon-Cocktail zusammengerührt: 2x Pulver und 1x Lösung. Gar nicht so einfach, wenn man noch nie Glasampullen aufgebrochen hat, aber dank YouTube hat es bei der zweiten Lösungsampulle geklappt ohne zu Splittern. Auch löste sich diesmal das Pulver ohne große Anstrengung in der Lösung, kein Hin- und Herspritzen, kein Schütteln, einfach nur Pulver in die Lösung spritzen und dreimal mit der Nadel umrühren in der Ampulle. Die Nadel war diesmal auch super dünn und kurz. Auch mein Mann war diesmal entspannter und souveräner. Alles super simpel diesmal. Nadel in einem stumpfen Winkel in den Bauch, 5 Sekunden kontinuierlicher Druck auf den Bolzen, fertig.
Jetzt habe ich seit mittags sehr unangenehmes Ziepen, Ziehen und Drücken in der Bauch- und Unterbauchregion. Aber es geht ja schon in 3-4 Stunden ins Bett. Da bekomme ich dieses Zuppeln ja nicht mehr mit, wenn ich schlafe. Aber eine noch sehr entscheidende Nebenwirkung: Seit der ersten Spritze am 11. Juni habe ich 3 kg zugenommen. Ob das alles Wassereinlagerungen sind?

Donnerstag, 30. Juni 2016

Aufklärung zur Anästhesie

Heute musste ich zwischen 14 und 17 Uhr (während meiner Arbeitszeit) bei einem medizinischen Zentrum anrufen und mich telefonisch über meine Anästhesie aufklären lassen. Da hing ich erst einmal bestimmt 15 Minuten in der Warteschlange. Nicht, dass Handytelefonate vielleicht ein bisschen teuer sind ... Nach der Viertelstunde meldete sich dann endlich eine Frau am anderen Ende der Leitung.
Die Frau war sehr kühl. Sie hat sich nur kurz gemeldet und wollte direkt anfangen mir alles zu erklären bzw. erzählen, ohne, dass ich mich überhaupt mal zu Wort hätte melden können. Aber ich habe einfach noch einmal nach ihrem Namen gefragt und sie hat alles noch mal wiederholt, tat dabei aber so, als sei ich doof und wüsste nicht, wo ich da gerade angerufen habe. Nun gut, sie hat mich kurz darüber aufgeklärt, wie es ablaufen würde und die möglichen Folgen und Nebenwirkungen. Das haben wir sehr stark verkürzt, da ich ja am 4. April 2016 schon eine Anästhesie bekommen habe für die Laparoskopie. Ich habe mich lediglich noch einmal rückversichert, dass ich meine Schilddrüsentabletten am Morgen noch mit einem kleinen Schluck Wasser nehmen darf. Außderdem wurde ich von ihr noch darüber aufgeklärt, dass ich nur eine normale Anästhesie bekomme ohne Luftschlauch oder Ähnlichem. Das Telefonat hat vielleicht 5 Minuten gedauert. Dann war das auch schon mal erledigt.
Nach der Arbeit bin ich mit meinem Mann zu meinen Eltern zum Abendbrotessen. Als wir dann wieder zu Hause waren, haben wir jeder einen Brief im Briefkasten gehabt. Die Rechnung für den HIV- und Hepatitistest war es. Aber die Kosten sind echt human. Irgendwas bei 25 € zusammen für uns beide. Das bezahlen wir doch aus der Portokasse :-)

Mittwoch, 29. Juni 2016

Ultraschalltermin zur Follikelkontrolle und zur Abstimmung des weiteren Vorgehens

Heute war dann endlich der Kontrolltermin, wie weit die Follikel schon gereift sind und wie viele es wohl sind. Diese Untersuchung wurde per Ultraschall durchgeführt von der Frau des Professors.
Laut der Ärztin war die Gebärmutterschleimhaut gut aufgebaut und es waren ca. 5-7 Follikel pro Eierstock zu sehen, also insgesamt 10-14 Follikel. Alle Follikel waren ca. 12-13 mm groß. Das lässt hoffen. Andererseits stellt sich mir jetzt die Frage, wenn ca. 8-10 Follikel, die geeignet sind für einen Transfer und vielleicht nachher 5 befruchtete Follikel über bleiben, was machen wir mit den restlichen Follikeln, die nicht transferiert werden? Kryokonservieren oder wegschmeißen? Ich habe mich schon heute in der Firma mit meinem Arbeitskollegen darüber unterhalten. Wir sind beide ein wenig skeptisch, dass kryokonservierte Eizellen genauso gut sind wie frisch Entnommene. Aber darüber werde ich heute Abend auch noch mal mit meinem Mann reden, was der dazu sagt.
Nach dem Ultraschall hat mir die Ärztin erklärt, dass ich noch bis Samstag weiter stimulieren soll mit 150 I.E. und auch am Samstag dann den Eisprung auslösen soll. Am Montag soll ich dann zur Follikelpunktion kommen.
Also: Am Montag ist dann die Follikelpunktion, direkt morgens um 8 Uhr. Mein Mann kann das Ejakulat vorher zu Hause gewinnen, sagt die Ärtzin. Denn wenn er es in der Praxis "gewinnt", dann werden es eh noch ca. 1/2 Stunde stehen gelassen bis sich das Ejakulat etwas verflüssigt hat. Also darf er sich gleich morgens um ca. 7 Uhr einen "schleudern" und das Ejakulat in einen Becher spritzen. Prost Mahlzeit. Hört sich jetzt zwar egoistisch an, aber das soll erst einmal nicht mein Problem sein. Er kann ja auf mal etwas für unseren Kinderwunsch tun :-), auch wenn ich bzw. mein lieber Freund Morbus Crohn daran schuld ist, dass wir in einer Kinderwunschklinik gelandet sind. Wir haben uns gemeinsam für diesen Weg entschieden, also müssen wir ihn auch gemeinsam gehen.
Wir haben mit der Ärztin dann noch durchgesprochen, ob Assisted Hatching (für Erklärungen mit der Maus auf das Wort navigieren; nicht klicken) sich bei uns anbietet. Sie erklärte uns, dass es bei uns wahrscheinlich keine Option darstellt, wenn aber doch, dann würde sie uns rechtzeitig informieren. Sie sagte aber auch, dass es meistens nur bei älteren Frauen (40+) notwendig ist. Da ich aber erst in der vpollen Blüte der 30er bin, wäre es wahrscheinlich nicht nötig.
An der Theke haben wir dann noch etwas weiter mit der Ärztin geredet. Wir haben sie gefragt, wann dann aller Voraussicht nach der Transfer sein wird. Sie hat uns erklärt, dass dieser entweder am Mittwoch stattfindet oder am Freitag oder Samstag, wenn wir einen Blastozystentransfer (für Erklärungen mit der Maus auf das Wort navigieren; nicht klicken) wünschen. Den hatten wir uns auch vorher schon ausgeguckt. Somit wird der Transfer am Freitag oder Samstag in der nächsten Woche durchgeführt. Das ist leider eine Leistung, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Auch nicht zu 50%. Aber das wussten wir vorher schon.
Anschließend hat uns die Sprechstundenhilfe noch erklärt, wie das nächste Präperat "Predalon 5000 I.E." zubereitet und verabreicht werden muss, aber das erkläre ich dann am Tag der Auslösung des Eisprungs hier. Die Auslösung soll ja am Samstag um 22:00 Uhr sein - zum Anstoß der zweiten Halbzeit, wenn Deutschland gegen Italien im Viertelfinale antritt. Nun gut, wir haben schon allen in der Gruppe gesagt, dass wir diesmal das Grillen und Rudelgucken bei uns im Garten ausrichten, damit mein Mann und ich nicht alleine zu Hause sitzen müssen, wenn Deutschland im Viertelfinale spielt. Dann werden wir zu Ende der Halbzeit hoch gehen und die Spritze vorbereiten und injizieren. Das wird bestimmt wieder voll der Akt mit mir, aber auch das schaffen wir jetzt noch.

So, verrichteter Dinge - zumindest dachten wir das - haben wir die Praxis verlassen und haben uns jeder für sich auf den Weg zur Arbeit gemacht. Auf dem Weg zur Arbeit ist mir dann aber eingefallen, dass ich nur noch 300 I.E. Ovaleap zu Hause habe. Das reicht bis einschließlich Donnerstag Abend. Aber ich muss ja bis Samstag stimulieren. Also habe ich kurzerhand auf dem Weg zur Arbeit noch einmal in der Klinik angerufen und die Sprechstundenhilfe gebeten mir ein weiters Rezept für 300 I.E. Ovaleap auszustellen. Das habe ich mir dann nach Feierabend abgeholt und habe es direkt in unserer Dorfapotheke für Morgen bestellt.

Freitag, 24. Juni 2016

Erste selbstverabreichte Ovaleap-Spritze

Gestern war es soweit. Ich musste mir meine erste Ovaleap-Spritze geben. Mein Mann und ich waren zuvor bei meinen Eltern. Wir sind beide getrennt direkt von der Arbeit zu ihnen gefahren und haben gemeinsam gegrillt. Anschließend haben wir uns gemeinsam vor den neuen Fernseher meiner Eltern gesetzt und haben herumexperimentiert, wie mein Vater am besten seinem Besuch morgen Bilder vom letzten Urlaub zeigen kann. Mein Mann hat sich ein wenig reingesteigert in diese Aufgabe und sich darin verloren. Er wollte Windows "besiegen". Man muss dazu sagen, dass er ein Linux-Jünger ist. Aber als ich gemerkt habe, dass es langsam immer später wurde, habe ich mich um 20:45 Uhr verabschiedet und meinen Mann alleine bei meinen Eltern zurückgelassen. Er würde das Problem schon lösen. Ich wollte einfach nur gerne um 21:00 Uhr zu Hause sein, denn ich musste mir ja noch die Ovaleap-Spritze geben. Außerdem habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt alleine zu sein, wenn ich mir die Spritze gebe. So konnte mein Mann mir nicht reinreden, seine Besserwisser-Sprüche musste ich mir auch nicht anhören und ich war einfach nur alleine und ungestört.
Als ich gegen 21 Uhr zu Hause war, bin ich direkt in die Küche gegangen und habe mir die Packung Ovaleap mit 900 Einheiten - ich habe noch eine Packung mit 300 Einheiten) aus dem Kühlschrank geholt. und bin zurück ins Badezimmer gegangen.

Einschub:
Mir wurde in der Apotheke empfohlen, dass ich es im Kühlschrank lagere.

Zurück im Badezimmer habe ich den Ovaleap-Pen ausgepackt und alles soweit für eine Injektion vorbereitet:
  • Schutzkappe entfernen
  • Hülle für die Ampulle abschrauben
  • Ampulle einlegen
  • Hülle inkl. Ampulle wieder anschrauben
  • Dreh-Rad auf 150 Einheiten einstellen
  • Folie der Nadelhülle entfernen
  • Nadel anschrauben
  • Schutzkappe der Nadel entfernen
Anschließend habe ich mich vor den Spiegel gestellt und mir das T-Shirt hochgezogen. Da ich aber bereits angefangen habe zu schwitzen, habe ich mich dafür entschieden, das T-Shirt und die Jeans ausziehen. Dann habe ich die Nadel an den Bauch gehalten, mich aber so dermaßen unwohl dabei gefühlt, dass ich mich hinsetzen wollte. Die Toilette sollte herhalten. Das habe ich aber auch als nicht allzu angenehm empfunden. Also habe ich die Spritze mitgenommen ins Wohnzimmer und mich an den Rand der Couch gesetzt und mich nach hinten gelehnt. Perfekt. Da hieß es nur noch sich trauen die wirklich sehr dünne Nadel im Bauchfett zu versenken. Wichtig zu beachten war es, dass die Nadel im 90° Winkel eingestochen wird. Als ich die Nadel ansetzte und ganz behutsam gegen die Bauchdecke drückte, wölbte sich die Bauchdecke ein wenig. Aber ich habe einfach kontinuierlich den Druck weiter ausgeübt und langsam senkte sich die Nadel in den Bauch. Dann habe ich die Nadel mit beiden Händen gefasst und den Druck-/Schiebeknopf ausgelöst,. Langsam drehte sich die Stellschraube zurück und die Injektion landete in meinem Bauch. Anschließend habe ich noch bis 15 gezählt, bevor ich die Nadel langsam und behutsam wieder aus meinem Bauch gezogen habe. Hey, es ist wirklich gar nicht schlimm, man muss sich nur überwinden. Aber wenn die Nadel erst einmal drin ist, merkt man, dass man schlicht und einfach nichts merkt bzw. spürt. Die Nadel ist so dünn, dass sie wirklich keinerlei Schmerz oder Ähnliches verursacht.
Ich hatte dann, als ich ca. 15 Minuten später im Bett lag, ein kleines Ziehen bzw. ein Druckgefühl im linken Eileiter. Das Gefühl, dass sich da gerade was bewegt, war dann aber auch nach ca. 5 Minuten wieder weg. 
Heute habe ich lediglich ein leichtes Ziehen an der Stelle und wenn ich leichten Druck ausübe, fühlt es sich an wie ein ganz kleiner blauer Fleck. Aber es ist nichts zu sehen, nur ein kleiner roter Punkt vom Einstich. 
Auf zur nächsten Ovaleap-Spritze heute Abend. Die werde ich mir aber wahrscheinlich schon eher geben als 21 Uhr, da wir heute Abend wahrscheinlich Besuch von einem Kumpel bekommen zum Grillen. Mal sehen.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Der erste Ultraschall nach der Decapeptyl-Spritze

Heute war mein erster Ultraschall und somit auch mein erster Termin in der Kinderwunschklinik nach der Decapeptyl-Spritze. Laut dem Professor sieht alles gut aus. Die Gebärmutterschleimhaut hat sich gut abgebaut, die beiden Eileiter sehen gut aus, also kann es mit der Stimulation losgehen.
Die Stimulation mit Ovaleap beginnt morgen. Hierzu soll ich mir mit einem Pen jeden Abend 150 Einheiten Ovaleap in den Bauch spritzen.



Oben seht ihr mal den Pen. Er ist angeblich total simpel zu bedienen. Man macht die Kappe unten ab, schraubt das darunterliegende Behältnis ab und legt die Ampulle, in meinem Fall die 900 I.E., ein und schraubt es wieder zu. Oben an dem grünen Knauf schraubt man die Dosierung soweit bis die Einheiten im kleinen Fenster mit einem Pfeil zu sehen sind. Anschließend klickt man die Nadel vorne an, sticht diese dann im 90°-Winkel in das Bauchfett und drückt den grünen Knopf in der Mitte runter. Die Nadel ist ca. 1 cm lang und muss komplett im Bauchfett versenkt werden. Zum Glück ist die Nadel wirklich sehr dünn, vielleicht 0,5 mm schätzungsweise. Jedenfalls nichts gegen die Decapeptyl-Spritzennadel. Die Nadel darf nach der Injektion auch nicht sofort rausgezogen werden. Man soll ca. 10 Sekunden warten, bevor man sie wieder entfernt, damit die Flüssigkeit auch wirklich eindringt und sich verteilt. Das muss ich jetzt ab Morgen die nächsten 6 Tage Abends machen und soll dann nächste Woche Mittwoch noch mal zu einem weiteren Ultraschall in der Klinik erscheinen.
Wollen wir mal morgen Abend sehen, wie "simpel" das ganze Unterfangen wird und wie gut ich diese "zwei Tropen" Ovaleap vertrage. Die 150 Einheiten sind angeblich nur zwei Tropfen. Aber sah auch bei der Vorführung, die mein Mann und ich heute bekommen haben, so aus.

Außerdem haben wir heute erfahren, dass es anscheinend doch keine so gute Wahl war, die kleine Nadel für die Decapeptyl-Spritze am 11. Juni 2016 zu nehmen. Alle anderen Patienten nehmen die große Nadel, weil da auch kleine "Bröckchen" besser durchkommen. Aber mein Mann hat die Spritze so gut vorbereitet, dass auch alles durch die kleine Nadel ging. Also, kleine Empfehlung an meine Leserinnen und Leser: Nehmt bitte die große Nadel, wenn ihr sicher gehen wollt.

Am Mittwoch habe ich meinen Termin dann bei der Frau des Professors. Anscheinend wechseln die sich von Woche zu Woche ab mit den vormittags-Terminen. Das finde ich aber nicht weiter tragisch. Ich finde beide sehr nett und sehr angenehm.
Ja, okay, ich finde den Professor etwas "besser", denn heute Morgen hat er mich sogar noch bis zur Theke begleitet und mich mit einem sehr warmen und angenehmen Handschlag verabschiedet und mir noch einmal mit auf den Weg gegeben, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen soll. Dabei hat er noch einmal kurz seine Hand auf mein Schulterblatt gelegt.
Aber die Frau ist auch super nett, ich glaube nur, da sie selber eine Frau ist, sie behandelt die Patientinnen etwas "kühler" und "souveränder". Sie weiß, wie sich ein Ultraschall anfühlt, sie weiß, wie sich Unterleibschmerzen anfühlen, ... Sie ist einfach eine Frau. Ich mache ihr deshalb aber keinerlei Vorwürfe. Sie ist nett und bisher empfinde ich nichts als unangenehm oder gar unpersönlich. Bisher bin ich gut zufrieden mit Beiden.
So, nun eine Woche warten und dann schauen wir mal, wie es weitergeht. Mein Mann hat es sogar mir gegenüber offen gehalten, ob er nächste Woche wieder mitkommt. Ich bin gespannt, ob er mitkommt. Er muss es ja auch erst in der Firma abklären.
Heute war er nur mit, weil die Belegschaft in seiner Abteilung heute alle gemeinsam später angefangen haben zu arbeiten aufgrund einer wichtigen Lieferung, die aber erst nach Mittag eintrifft und dann direkt weiterbearbeitet werden muss.  Es hat sich gut angefühlt, dass ich da nicht so alleine war. Ich benötige ja eigentlich keinen Beistand bei einem Ultraschall, aber es war einfach schön zu wissen, dass er sich interessiert und mir beisteht. Er hätte ja auch ausschlafen bzw. länger schlafen können

Donnerstag, 16. Juni 2016

Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse

Donnerstag, 03. September 2016

Am Donnerstag, 03. September 2015 hatte ich endgültig die Nase gestrichen voll. Ich hatte schon bestimmt zwei bis drei Jahre übelste Rückenschmerzen, wenn mein Zyklus begann. Das hatte ich früher nie. Eigentlich habe ich diese Schmerzen erst, seitdem man mir Morbus Crohn (chronisch entzündliche Erkrankung des Verdauungstraktes) Anfang 2012 diagnostiziert hat. Aber die Rückenschmerzen habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Morbus Crohn in Verbindung gebracht. Nun gut, ich habe beim Frauenarzt angerufen und habe mir einen Termin geben lassen wollen. Da dieser aber, wie gewohnt, erst in ca. 6 Wochen gewesen wäre, hat man mir einen Notfalltermin angeboten. Der wäre schon in der nächsten Woche möglich gewesen, aber da ich da meine Regelblutungen hatte, habe ich mir einen Notfalltermin in zwei Wochen geben lassen. Dann sind auch alle Untersuchungen etwas angenehmer für mich und auch meinen Gynäkologen. Also, genau zwei Wochen später hatte ich meinen Notfalltermin.

17. September 2015

Endlich war es soweit und ich konnte mich untersuchen lassen. Ich habe dem Gynäkologen von meinen Schmerzen berichtet und er hat mich direkt untersucht und mir eine rückverlagerte Gebärmutter diagnostiziert (im rechten Bild die grüne Darstellung der Gebärmutter)


Er hat mir erklärt, dass durch die Rückwärtsneigung die Gebärmutter zu Beginn des Zyklus durch den Größenzuwachs auf den Mastdarm drückt und dieser wiederrum auf die Wirbelsäule (Kreuzbein). Deswegen habe ich diese extremen Rückenschmerzen. Das sind Rückenschmerzen, die wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. Das könnt ihr euch nicht vorstellen. Man weiß nicht, was am angenehmsten ist: Sitzen, liegen, hocken, Embryohaltung, Toilettenhaltung … Früher hat man diese Rückwärtsneigung oft operiert. Davon ist man aber heute ab, da sie außer „zumutbaren“ Schmerzen keine weiteren negativen Nebenwirkungen mit sich bringt. Schöne Diagnose, wenn man bedenkt, dass ich nicht nur Schmerzen zu Beginn des Zyklus habe, sondern der Sex in der zweiten Zyklushälfte oft auch unangenehme Nebenwirkungen hat. Wenn ich beim Akt komme, habe ich kurz danach auch Schmerzen, da der ganze weibliche Gebärapparat dann pulsiert. Auch dieses Pulsieren ist schon unangenehm. Es artet zwar nicht in extremen Rückenschmerzen aus, aber es ist ein unangenehmes Druckgefühl in der Unterbauchgegend. Außerdem ist nicht jede Stellung möglich. Und das, wo ich doch früher so experimentierfreudig war. Da überlegt man sich schon, ob man Sex mit seinem Partner haben will. In der Vergangenheit war es so, dass ich mit meinem Mann nur in der ersten Zyklushälfte, nachdem meine Periodenblutungen vorbei waren, Sex hatte, also so sechs bis acht Tage während eines Zyklus, wo es überhaupt möglich war ohne Bedenken Sex haben zu können. Das ist echt unbefriedigend für uns beide. Aber jetzt wissen wir wenigstens woran es liegt. Schwacher Trost!
Weiterhin hat mir der Gynäkologe erklärt, dass es aufgrund der Rückverlagerung etwas schwerer sein wird, schwanger zu werden. Auch eine künstliche Befruchtung sei nicht so einfach wie normal. Ist es etwa keine Nebenwirkung, wenn die Lage der Gebärmutter eine eintretende Schwangerschaft erschwert? Aber eine künstliche Befruchtung war ja auch zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Thema für uns. Da haben wir noch daran geglaubt, dass es andere Ursachen hat, dass ich innerhalb der letzten 12 Monate nicht schwanger geworden bin. Nein, vielmehr hat mein Mann noch daran geglaubt und ich habe versucht mir seinen Optimismus anzueignen. Nur das hat nicht so 100%ig geklappt. Ich habe den Gedanken der künstlichen Befruchtung schon das eine oder andere Mal in meinem Kopf hin und her bewegt und auch kleine Gespräche mit meinem Mann darüber geführt. Ich wollte lediglich, dass er den Gedanken nicht als befremdlich empfindet, falls es doch soweit kommen sollte.

Warum fragt ihr euch jetzt sicherlich?

Da gibt es zwei ganz einfache Erklärungen:

  • Ich habe im Jahre 2003 einen Freund gehabt, der noch Jungfrau war. Aus irgendeinem Grund haben wir nicht vernünftig verhütet und sein erster Schuss war im Mai 2004 auch direkt ein goldener Treffer. Ich war quasi ein Fruchtbarkeitswunder. Und wenn es dann etwa ein Jahr lang gar nicht klappt, dann macht man sich schon Gedanken. Zumal das Spermiogramm meines Manns totaler Normalbefund war.

  • Ich habe Anfang 2012 mit der Diagnose Morbus Crohn meine Pille abgesetzt. Es macht wenig Sinn immer ein paar Monate die Pille zu nehmen bis zum nächsten Schub und sie dann abzusetzen, da man Wechselwirkungen zwischen Kortison und Hormonen nicht 100%ig vorhersehen kann. Daher haben wir dann eine Zeitlang auf Kondome zurückgegriffen. Aber das Thema ist ja auch ein Thema für sich. Wir empfinden beide Kondome bis heute als absoluten Lustkiller. Da wir uns aber zu dem Zeitpunkt schon darüber bewusst waren, dass wir beide Kinder wollen, haben wir auf die natürliche Methode vertraut und haben Sex an den fruchtbarsten Tagen gemieden oder eben doch auf ein Kondom zurückgegriffen. Aber es gab so drei bis fünf brenzlige Situationen, wo wir eben kein Kondom benutzt haben und es aber im Nachhinein betrachtet doch ein fruchtbarer Tag war. Es ist aber nie etwas passiert.
Irgendwie hatte ich es im Urin, dass noch mehr als nur die Lage der Gebärmutter nicht stimmt.
Der Gynäkologe hat mich außerdem noch gefragt, ob ich und mein Mann einen Kinderwunsch hegen. Das konnte ich sofort bejahen. Also hat er mir angeboten zu checken, ob mein Hormonhaushalt denn auch einwandfrei ist und mich gebeten, am 21. Zyklustag zur Blutabnahme noch einmal vorbei zu kommen.
Wieder warten … Ich bin doch so ein ungeduldiger Mensch. Aber es wird noch schlimmer. 2 Wochen warten ist da nichts gewesen im Nachhinein betrachtet.

Dienstag, 29. September 2015

So, da war es soweit. Ich bin zur Blutabnahme zum Gynäkologen. Ich hasse Spritzen und Blutabnahmen. Mir wird dann immer heiß und kalt und schlecht. Daher durfte ich auch wieder einmal auf die Liege zur Blutabnahme, damit ich danach noch ein wenig liegen bleiben kann. Auch habe ich an dem Tag einen Termin für ein Familiengespräch gemacht. Der Gynäkologe wollte mit meinem Mann und mir die Ergebnisse der Blutabnahme besprechen und auch alles Weitere zu der Thematik (er-)klären. Was auch immer das sein sollte?!

Freitag, 23. Oktober 2015

Am 23. Oktober war es dann soweit. Mein Mann und ich sind zum Gynäkologen. Dort hat er nach einem Spermiogramm meines Mannes gefragt. Dies hatten wir zum Glück eingepackt. Er hatte im August schon ein Spermiogramm beim Urologen machen lassen. Es war ein Normalbefund, also alles gut.
Daraufhin hat er mir erklärt, dass meine Schilddrüse leider eine Unterfunktion aufweist und ich daher 50mg eines Schilddrüsenhormons mit Jod zu mir nehmen muss, denn die Schilddrüsenfunktion ist bei der Planung einer kleinen Familie nicht unwichtig. Außerdem sollte ich dann noch mal nach 5-6 Wochen wieder kommen zur Schilddrüsenkontrolle, also wieder eine Blutabnahme. Argh! Weiterhin hat der Gynäkologe uns zigmal erklärt, dass ein freier Kopf, gute Laune, ein gutes Spermiogramm und eine gut funktionierende Schilddrüse die wichtigsten Voraussetzungen für eine geplante Schwangerschaft sind. Auch hat er zig Beispiele genannt, wo es auch nach Jahren doch noch mit einer Schwangerschaft geklappt hat. Sollte es bis Februar zu keiner Schwangerschaft kommen, so empfiehlt er eine Bauchspiegelung, teilte er uns dann noch mit. Oha!

Samstag, 24. Oktober 2015

Direkt am darauffolgenden Tag habe ich angefangen meine Schilddrüsen-Hormone zu nehmen: Thyronajod 50 Henning.
Ab dem Tag jeden Tag morgens nüchtern eine Schilddrüsentablette. Nüchtern, weil sie dann am besten wirkt. Aber auch wenn man sie einmal vergessen hat nüchtern zu nehmen, ist das kein Weltuntergang. In der Regel ist der Körper nach ein paar Wochen gut eingestellt. Na ja, was tut man nicht alles für den lang gehegten Kinderwunsch?

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Am 10. Dezember hieß es dann wieder Blutabnahme beim Gynäkologen: Schilddrüsenkontrolle. Wieder ab auf die Liege, piksen lassen, warten und wieder nach Hause und das elendige Warten, bis ein Ergebnis vorliegt.

Montag, 14. Dezember 2015

So, nach dem Wochenende gab es dann auch das Ergebnis, ob sich die Einnahme von Thyronajod gelohnt hat und die Schilddrüsenwerte nun ok sind. Laut dem Gynäkologen sei alles bestens. Ich sage bewusst: „laut dem Gynäkologen“. Aber dazu später dann mehr. Der Gynäkologe wollte mich dann Ende Februar noch mal sehen. Also habe ich mir direkt einen Termin für den 16. Februar 2016 geben lassen. 2 Monate lang warten. Was habe ich mich gefreut? Aber das er uns nicht direkt an eine Kinderwunschklinik überweist war auch irgendwie klar. Er will ja auch erst einmal alles ausprobieren, was im Rahmen seiner Möglichkeiten geht.

Dienstag, 16. Februar 2016

Am 16. Februar war es dann soweit. Mein Gynäkologe wusste mich nicht mehr zu beruhigen und empfahl mir eine Bauchspiegelung. Hierzu sollte ich seine Sekretärin anrufen sobald mein Zyklus beginnt, damit sie genug Zeit hat mir einen Termin im Klinikum zu besorgen, denn die Bauchspiegelung (Laparoskopie) sollte idealerweise in der ersten Zyklushälfte stattfinden, weil man hier sicher gehen kann, wenn die Periodenblutung einsetzt, dass die Frau nicht schwanger ist.

Hier noch ein paar Informationen zur Bauchspiegelung:

Die Laparoskopie ist ein operatives Verfahren zur Untersuchung des Bauchraums. Dabei kommt […] ein Gerät zum Einsatz mit einer kleinen Kamera, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Zudem enthält das Laparoskop ein Linsen-System zur Vergrößerung, eine Lichtquelle und meist eine Spül- und Absaugvorrichtung.

Konventionelle diagnostische Laparoskopie
Bei der konventionellen diagnostischen Laparoskopie bringt der Chirurg durch einen kleinen Schnitt in der Bauchhaut einen hohlen Stab in den Bauchraum ein (Trokar). Über diesen Trokar wird zunächst ein ungefährliches Gas (Kohlendioxid oder Lachgas) in den Bauchraum geleitet. Das Gas bläst den Bauch auf und trennt die sonst eng anliegenden Bauchorgane voneinander. So bekommt der Arzt freie Sicht und kann sich in der Bauchhöhle orientieren. Über den Trokar schiebt der Arzt das eigentliche Laparoskop in den Bauchraum, um die dort befindlichen Organe genau zu inspizieren. Während der Untersuchung können mit einer kleinen Zange Gewebeproben entnommen werden.

Gynäkologische Laparoskopie
Auch in der Gynäkologie nutzt man zur Untersuchung der weiblichen Geschlechtsorgane (Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter) die Laparoskopie. Häufig setzt man die Methode bei unklaren Bauch- oder Beckenbeschwerden oder ungewollter Kinderlosigkeit ein.
Während der Laparoskopie wird auch eine Durchlässigkeitsprüfung der Eileiter gemacht. Hierzu wird eine blaue Kontrastflüssigkeit gegeben und man schaut von außen (innerhalb des Bauchraums, aber außerhalb des Gebärapparats), ob die Flüssigkeit überall ankommt, wo ein Durchlass sein sollte. Diese Durchlässigkeitsprüfung kann auch ambulant beim Gynäkologen gemacht werden. In meinem Fall hätte es wohl gereicht. Aber das weiß man ja vorher leider nicht.

Freitag, 01. April 2016

Da wir am 6. März in den Ski-Urlaub gefahren sind, habe ich noch einen Zyklus gewartet und habe mir erst für den April einen Termin geben lassen. Ich wollte doch so gerne Skifahren und wollte darauf nicht verzichten. Es werden ja drei kleine Einschnitte gemacht und die sollen ja auch vernünftig heilen und nicht beim Skifahren wieder aufreißen. Hätte ich vorher gewusst, dass ich alleine ohne meinen Mann Skifahren muss – er musste im Ski-Urlaub ins Krankenhaus für eine Gallenblasen-Not-OP - hätte ich es nicht noch einen Monat aufgeschoben, aber ich habe das Warten ausgehalten. 
Somit war im am 1. April zur Voruntersuchung und den nötigen Gesprächen im Klinikum.

Anästhesist:

  • Narkose
  • mögliche Nebenwirkungen
  • etc.
Schwester in der Gynäkologie:
  • Ausfüllen eines Fragebogens zu Krankheiten, Medikamenten, vorangegangenen OPs
  • Speichelabstrich wegen multiresistentem Keim
  • Blutabnahme
Oberärztin:
  • Erklärung der OP und evtl. Komplikationen
operierender Arzt:
  • Vorabuntersuchung
  • Abstrich
  • Lokalisieren der Eileiter aufgrund der Gebärmutterrückverlagerung
Hiermit war ich den ganzen Vormittag beschäftigt. Ich war um 9:30 Uhr da und habe um ca. 13:15 Uhr das Krankenhaus verlassen. Anschließend bin ich doch tatsächlich noch zur Arbeit. Dort war ich aber auch nur für das Nötigste und bin nach ca. einer Stunde wieder abgehauen, denn das Krankenhaus hat mir eine Krankschreibung ausgestellt. Daher habe ich auch nicht eingestempelt :-)

Montag, 04. April 2016

Am 04.04. war es dann soweit. Mein Mann hat sich extra für den Tag der Bauchspiegelung frei genommen und hat mich auf 7 Uhr ins Krankenhaus gefahren, denn ich sollte morgens gleich die Erste sein, die unters Messer kommen sollte. Weit gefehlt. Ich war erst gegen Mittag dran, aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Also habe ich die Aufnahme hinter mich gebracht und ein OP-Kleid, Kompressionsstrümpfe und eine „Leck-mich-am-Arsch“-Tablette bekommen. Die Strümpfe konnte ich mir selbst anziehen, denn ich hatte meinem Mann bei seiner vergangenen OP schon die Strümpfe angezogen. Die Tablette sollte ich aber erst nehmen, wenn der Arzt mir ein Kreuz auf den Bauch gemacht hat. Nicht, dass die mir noch was rausnehmen, was eigentlich drin bleiben sollte. Also habe ich im Bett mit OP-Hemd und Kompressionsstrümpfen auf den Arzt gewartet. Der wollte sich anscheinend aber so schnell nicht blicken lassen. Meinem Mann habe ich dann schweren Herzens gehen lassen für diverse Erledigungen wie z.B. einen kleinen Arztbesuch zur monatlichen Immunisierungsdepotspritze. Um 11:15 Uhr kam dann endlich die Ärztin und hat mir ein Kreuz auf den Bauch gemacht und ich durfte endlich meine „Leck-mich-am-Arsch“-Tablette nehmen. Nach einer ¼ Stunde war es dann schon so weit. Ich wurde für den OP abgeholt. Ja, da hätte ich mir die Tablette auch sparen können. Das konnte nur das Krankenhauspersonal ahnen, aber ich leider nicht.
Also wurde kurzerhand mein Bett mit mir Richtung OP gerollt. Dort wurde ich erst an ein OP-Bett herangefahren. Auf dieses Bett musste ich mich rüber hieven. Das hat vor der OP noch gut geklappt. Von dort aus wurde ich mit dem OP-Bett in einen Vorraum des OPs gefahren. Vor dem OP wartete eine Schwester auf mich, die mir einen Zugang gelegt hat, gefragt hat, was gemacht werden soll etc. Sie hat ihr Bestes gegeben, dass ich eigentlich kaum Zeit hatte an etwas Anderes zu denken als an die Beantwortung ihrer Fragen. Aber ich konnte mir meine Tränen nicht verkneifen. Die Kontrolle über meinen eigenen Körper abgeben, das war ein Gefühl, was ich so nicht kannte. Ich wurde zwar schon zwei Mal sediert, aber nur für eine Magen- und Darmspiegelung. So eine richtige Narkose kannte ich nicht. Außerdem hatte ich tierisch Angst vor der Diagnose. Man hatte mich am Freitag darüber aufgeklärt, dass es sein kann, dass man z.B. einen verkümmerten Eileiter vorfinden könnte. Dann wird dieser direkt während der Bauchspiegelung entfernt, es sei denn, ich würde der Entfernung schon vorab widersprechen. Aber was soll ich mit einem verkümmerten Eileiter? Stellt euch mal vor, ihr lasst euch narkotisieren und wacht mit einem Eileiter weniger auf? Ich hatte einfach wahnsinnig Angst, dass es Komplikationen gibt oder ich die schlimmste Diagnose aller Zeiten bekomme. Die Schwester hat ihr Bestes gegeben mich zu beruhigen. Sie hat mir auch über die Schulter gestreichelt und mir gut zugeredet. Aber die Tränen kullerten nur so. Ich hab mich noch nie so hilflos und machtlos gefühlt. Wäre mein Mann doch bei mir gewesen und hätte wenigstens meine Hand halten können.
Irgendwann habe ich dann die Narkose in den Zugang und eine Atemmaske über Nase (und Mund?) bekommen. Ich glaube, in meinem Kopf habe ich es doch tatsächlich geschafft bis 2 oder 3 zu zählen. Da war ich schon weg und habe nicht einmal mehr mitbekommen, wie mein Bett in den OP-Saal geschoben worden ist. Ich war einfach weg. Im Nachhinein betrachtet weiß ich nicht einmal mehr, ob und was ich geträumt habe.
Meine Erinnerung setzte erst dann wieder ein, als ich von dem OP-Bett in mein normales Krankenbett sollte. Ich war nicht dazu in der Lage mich auf das Bett zurückzurollen. Ich war einfach so schlapp und hatte keine Kraft in den Händen und Armen. Somit mussten mich die Schwestern rüber tragen. Dann wurde mein Bett an eine freie Stelle in dem Aufwachraum geschoben. Es war sofort eine Schwester zur Stelle. Sie sagte mir nur, dass alles gut verlaufen ist. Mehr war aus ihr nicht herauszubekommen. Das machte mich schon sehr misstrauisch. Ich glaube, sie hätte mir mehr gesagt, wenn nicht nur die OP reibungslos verlaufen wäre sondern auch alles Weitere in Ordnung wäre. Und ich sollte Recht behalten.
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich auf mein Zimmer zurückgerollt, aber ich habe davon nichts mitbekommen. An mir ist nur alles so vorbeigerauscht. Ich war einfach nur heilfroh, dass es mir einigermaßen gut ging und mein Mann direkt da war als ich wieder auf die Station geschoben worden bin. Er wartete bereits seit 10 Minuten. Fast perfektes Timing würde ich sagen. Worüber ich mich mit ihm unterhalten habe, das weiß ich nicht mehr. Mir geisterte die ganze Zeit in meinem kleinen Köpfchen herum, dass es eine unschöne Diagnose geben würde. Ich zermarterte mir den Kopf darüber, wie die Diagnose lauten würde. Das Warten darauf war der Horror. Die Zeit verging wie in Zeitlupe.
Ich habe keine Ahnung, ob mein Mann zusammen mit mir auf den Arzt gewartet hat oder ob er zwischendurch wieder weg war und passend wieder da war. Jedenfalls kam irgendwann der operierende Arzt herein und setzte sich direkt zu mir ans Fußende. Das fand ich eine sehr schöne Geste. Es erweckte direkt den Eindruck, dass er Zeit mitbringt. Und ich war heilfroh, dass mein Mann dabei war. Er durfte auch dabei sein.
Der Arzt hat mir ganz sachlich, aber auch sehr einfühlsam und bildlich erklärt, dass beide Eileiter undurchlässig sind und dass es wohl durch eine unbemerkte Entzündung im Gebärapparat soweit gekommen ist. Auch hat er meinem Mann und mir erklärt, dass durch diesen Eileiterverschluss eine normale Befruchtung nie stattfinden wird.
Es war so einer der schlimmsten Nachrichten, die er mir überbringen konnte, aber ich war trotzdem relativ gefasst. Im Nachhinein sage ich, dass es gut war, dass mein Mann und ich uns schon vorher mit diesem Thema befasst haben. Ja, ich habe mich mehr mit der Thematik befasst, zumindest gedanklich, glaube ich. Aber mein Mann und ich haben schon vorher das eine oder andere Mal darüber geredet. Ich hatte es einfach im Urin, das Etwas nicht stimmt. Ich glaube, hätte ich diese Gedanken nicht vorher schon mal hin und her bewegt, wäre ich heulend zusammengebrochen.
Der Arzt hatte wirklich alle Zeit der Welt und hat sehr geduldig unsere Fragen beantwortet und alles ausführlich erklärt. Das tat sehr gut. Ich habe mich nicht wie irgendeine Nummer gefühlt. Ich war in seinen Augen ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen. Ich bin in Krankenhäusern noch nie Ärzten begegnet, die so menschlich geblieben sind. Danke, dass ich so einen netten und sympathischen Arzt im OP stehen hatte.
Jetzt musste ich aber noch die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Mein Mann hat sich irgendwann verabschiedet und ich habe noch bis ca. 22 Uhr ein wenig Fernsehen geguckt bis ich endlich eingeschlafen bin.

Und noch Etwas zu der Entzündung:
Ich glaube, dass es erst durch den Crohn soweit gekommen ist, dass ich diese Entzündung im Gebärapparat nicht gespürt und/oder gefühlt habe. Wenn man einen Schub hat, dann tut einfach der ganze Bauchraum weh, verkrampft sich und schmerzt. Bei einem Schub vor der Diagnose „Morbus Crohn“ hatte ich auch einmal krampfartige Schmerzen, die sich anfühlten, als würden sie vom Eileiter kommen. Ich denke, da der Darm bzw. die Darmwand bei einer Entzündung durchlässig ist, da hat sich die Entzündung im Darm ihren Weg zu meinem Uterus gesucht und sich dort manifestiert, ohne, dass ich es gemerkt habe. Es ist auch nie einem Arzt beim MRT aufgefallen.

Danke lieber Freund „Crohn“.

Dienstag, 05. April 2016

Nach dem Frühstück im Krankenhaus habe ich dann auch erfahren, dass ich gegen 11 Uhr aus dem Krankenhaus abgeholt werden kann. Das haben dann meine Eltern übernommen, weil mein Mann wieder arbeiten musste. Ich habe meinen Eltern auf der Autofahrt zu mir nach Hause erzählt, wie es sich mit der Diagnose verhält. Zu Hause angekommen, sind meine Eltern noch ein wenig mit reingekommen und wir haben uns noch ein wenig unterhalten. Zwischendurch ist mein Schwiegervater reingekommen. Er hat mich erst einmal direkt in den Arm genommen als er von der Diagnose gehört hat, aber er hat uns auch direkt wieder alleine gelassen, damit ich mit meinen Eltern ungestört bin. Aber meine Eltern sind auch recht zeitnah gefahren.
Dann stand auch noch ein Anruf bei meinem Frauenarzt an. Ich sollte ihn am Besten darüber informieren, dass bei mir ein beidseitiger Eileiterverschluss (Tubenverschluss) vorliegt, denn er ist ja auch eigentlich mein behandelnder Arzt.
Zudem brauchte ich ja alle Unterlagen, die er von mir, meiner Behandlung und der Diagnose hatte. Das Krankenhaus hatte den Bericht ja auch zu ihm geschickt. Die Unterlagen brauchte ich für die Weiterbehandlung in einem Kinderwunsch-Institut, denn mein Mann und ich waren uns sofort einig als der Arzt im Krankenhaus die Diagnose kundgetan hat, dass wir eine Kinderwunschbehandlung wollen. Da hat es sich bezahlt gemacht, dass ich mir mein kleines Köpfchen schon über ungelegte Eier zerbrochen habe. Ich hatte es einfach im Gefühl, dass wir diesen Schritt gehen müssen um ein leibliches Kind bekommen zu können.
Außerdem brauchte ich noch eine Krankschreibung für die ganze Woche, denn diese stellt das Krankenhaus leider nicht aus, nur für den Tag des Eingriffs. Das Gas, was sie für die Laparoskopie in den Bauchraum füllen, damit sie alles vernünftig untersuchen und sich anschauen können, machte schon noch arge Probleme im Nachhinein. Da der Eingriff mit dem Kopf schräg nach unten liegend durchgeführt wurde, drückte das Gas während des Eingriffs auf das Zwerchfell. Das Zwerchfell wiederrum ist irgendwie mit den Schultern verbunden. Fragt mich bitte nicht wie. Außerdem drückte das restlich verbleibende Gas, was nach dem Ablassen des Gases im Körper verbleibt, auch auf die Lunge. Sobald man sich hinlegte, fühlte sich die Lunge beengt an, man bekommt erschwert Luft und die Schulter schmerzt. Zumindest war es bei mir so. Da bekommt man direkt für 3-5 Tage eine Krankmeldung vom Arzt, je nachdem, wann der Eingriff ist. Da er bei mir an einem Montag war, wurde ich auch die ganze restliche Woche krankgeschrieben.
Bei dem Anruf beim Frauenarzt sagte dieser dann, dass er mir die Unterlagen für das Kinderwunsch-Institut fertig machen und sich um einen Termin bei diesem Institut kümmern würde. Das würde er alles bis zur darauffolgenden Woche Freitag erledigen und ich könnte mir den Termin und die Unterlagen abholen, waren seine Worte.

Freitag, 15. April 2016

Nach 1 ½ Wochen warten, hatte ich wieder so eine böse Vorahnung und habe kurzerhand in der Frauenarztpraxis angerufen, ob die Unterlagen fertig sind und schon ein Termin bei der Kinderwunschklinik feststeht. Natürlich stand kein Termin fest, denn es wurde sich um keinen Termin bemüht, da es ja sein könnte, dass ich ausgerechnet an dem Tag des Termins keine Zeit habe. Wegen Terminkonflikten hatte ich dem Frauenarzt extra gesagt, dass er, wenn möglich, einen Termin nach 17 Uhr besorgen soll, wenn nicht anders machbar, dann auch ab 16 Uhr und ich bis zum 4. Mai jeden Tag Zeit habe und dann erst wieder ab dem 17. Mai. Nun gut, dann habe ich 1 ½ Wochen umsonst auf einen Termin gewartet. Ich wäre am liebsten im Dreieck gesprungen. Da wartet man und was ist das Ergebnis? Alles wie vorher. Immer noch kein Termin. Aber immerhin wurden die Unterlagen fertig gemacht und schon an das Kinderwunsch-Institut geschickt.
Da ich nun ohne Termin da stand, habe ich direkt in dem von uns gewünschten Institut angerufen und habe mich rückversichert, dass meine Unterlagen bereits angekommen sind und habe einen Termin für ein Basisgespräch für den 04. Mai 2016 um 17 Uhr ausgemacht. Leider hatten sie eher keinen Termin um 17 Uhr und da ich dann in den nächsten Wochen genug ausfallen oder später zur Arbeit kommen würde, habe ich lieber einen Termin nach 16:30 Uhr vereinbart.

Gewünscht haben wir uns genau das eine Institut, weil…

  1. ... ich im Internet nur Gutes gelesen habe bzgl. Umgang mit den Patienten von Ärzten und Personal, Beratung, Erfolgsquote (immerhin 42%, wahrscheinlich auf alle Versuche bezogen, sprich 58% gehen mit einem unerfüllten Kinderwunsch nach Hause) etc.
  2. ... eine Freundin meiner Schwester auch dort war und mit Hilfe dieses Instituts zwei Kinder bekommen hat. Das erste Kind hat zwar 6 Versuche auf sich warten lassen, aber das zweite hat direkt beim ersten Versuch geklappt. Zwischendurch hatte sie aber leider auch einen Abort. Zu diesem Abort ist es aber auch nach nur einem Versuch gekommen.
  3. ... meine Schwester sich da auch schon mal informiert und beraten lassen hat aufgrund ihres unerfüllten Kinderwunsches. Bei ihr weiß man aber nicht, woran es liegt, denn sie wollte den Schritt der künstlichen Befruchtung nicht gehen. Sie hat vorher nur eine Durchlässigkeitsprüfung vornehmen lassen wollen, aber der Arzt kam mit dem Schlauch nicht richtig rein und meine Schwester hat es als sehr unangenehm empfunden und daher diese Prüfung beim Arzt abgebrochen.
Mittwoch, 04. Mai 2016

Am 04. Mai, einen Tag vor unserem Urlaubsbeginn, war es dann soweit. Wir hatten einen Termin zum Basisgespräch. Hier haben wir uns mit der Frau vom leitenden Arzt zusammengesetzt und erst einmal über die Diagnose geredet. Sie hat versucht uns ganz viel Mut zu machen. Sie hat uns gesagt, dass wir froh sein können, dass wir eine klare Diagnose haben und diesen Schritt guter Dinge gehen können, weil sonst alles in Ordnung ist und die Befruchtung ohne Hilfe nicht klappen kann. Sie hat ja Recht. Wir wissen, dass meine Eileiter undurchlässig sind und mit dem Sperma meines Mannes alles in Ordnung ist. Das lässt hoffen.
Anschließend hat sie uns ganz grob erklärt, wie der ganze Prozess abläuft und was womit bewirkt werden soll. Sie ist bewusst nicht ins Detail gegangen, da mir bei jedem Schritt der nächste Schritt erklärt wurde und auch noch wird. Ich glaube, das ist auch ganz gut so bisher. Sonst macht man sich viel zu viele Gedanken, wie dieses oder jenes wohl sein wird. Außerdem weiß man dann bei einem eventuellen zweiten Versuch ja, wie es abläuft.
Zudem habe ich auch noch die Bitte mit auf den Weg bekommen, mich direkt zu melden, wenn meine Periode einsetzt.
Außerdem haben wir einen Antrag auf Kostenübernahme mitbekommen. Den mussten wir dann bei der Krankenkasse einreichen. Wahnsinn, was so eine Kinderwunschbehandlung (nach IVF) kostet. Lasst euch jetzt nicht abschrecken, denn die ersten drei Versuche werden ja in der Regel von der Krankenkasse zur Hälfte übernommen. Trotz der nur anteiligen Kosten muss man schon so 1.500 bis 2.000 € rechen, je nach Medikamentenmenge und Behandlungsaufwand. Das variiert von Person zu Person. Also eine komplette IVF-Behandlung kostet laut unserem Plan so ca. 2.200 bis 3.000 €. Mal sehen, wir teuer es bei uns wird.
Der nächste Schritt war dann das Warten auf meine Periode! Mit diesem Wissen sind wir dann in unseren wohlverdienten Urlaub. Einfach mal abschalten und die Situation ein wenig hinter uns lassen.

Mittwoch, 18. Mai 2016

Am Mittwoch war mein ehemaliger Vorgesetzter bei mir in der Firma. Die Firma benötigt ihn hin und wieder mal für diverse Projekte und da er seit geraumer Zeit bei einem Dienstleistungsunternehmen arbeitet, mit dem wir einen Dienstleistervertrag haben, war es an dem Tag mal wieder so weit, dass er da war und für uns ein Projekt programmieren sollte.
Ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt und ihn auf den Tubenverschluss und die bevorstehende Kinderwunschbehandlung angesprochen und ihm die ganze Geschichte erzählt. Ziel war es, dass er mir sagt, ob ich meiner jetzigen Vorgesetzten das alles auch erzählen kann, denn er kennt sie seit ca. 15 Jahren und kann es daher besser einschätzen, wie sie reagiert und wie meine Weiterbeschäftigungschancen bei der Firma stehen.
Er hat mir guten Gewissens gesagt, dass ich es ihr ruhig erzählen kann. Er sagte aber auch, dass ich mir aber dessen bewusst sein sollte, dass ich dann unter ihrem Welpenschutz stehe. Okay, damit kann ich wohl leben, denke ich. Er hat mir aber auch angeboten, dass er sich mal langsam bei einem Abendessen mit ihr vortasten könnte. Dann weiß sie ja direkt Bescheid. Also habe ich dieses Angebot dankend abgelehnt. Wenn, dann soll sie es von mir erfahren. Dieses Thema bin ich dann direkt am nächsten Tag angegangen.

Donnerstag, 19. Mai 2016

Am Donnerstag war es dann soweit und ich bin in das Büro meiner Vorgesetzten, habe die Tür hinter mir geschlossen und habe ihr gesagt, dass ich mal mit ihr reden müsse.
Sie bat mir direkt eine Zigarette an. Ich habe dankend abgelehnt und gesagt, dass ich nicht mehr rauche. Das habe ich zu dem Zeitpunkt zwei Wochen vorher an den Nagel gehängt. Nur vernünftig, denke ich. Ich habe ihr dann geradeaus gesagt, dass mein Mann und ich uns in der Kinderplanung befinden und leider den Weg der künstlichen Befruchtung gehen müssen aufgrund eines beidseitigen Tubenverschlusses. Sie entgegnete direkt, dass sie sich das schon fast gedacht hat.
Anschließend habe ich mit ihr ein wenig über die Situation, die Kosten, die Risiken, die Möglichkeit der Mehrlingsschwangerschaften und die evtl. Ausfälle innerhalb der regulären Arbeitszeit während der Behandlung geredet. Schön fand ich, dass sie mir auch von ihrer Schwangerschaftsgeschichte erzählt hat. Das hat noch einmal so richtig persönliche Atmosphäre geschaffen.
Auch hat sie mit mir schon evtl. Szenarien durchgesprochen, wie es abgefangen werden könnte, wenn ich die ersten Monate ausfalle aufgrund der Mutterschaft. Mögliche Szenarien wären, dass ich bei Bedarf von zu Hause aus arbeite und sie selber die Warenwirtschaftsprobleme, die ich ja eigentlich bearbeite(n soll), abfängt. Oder gar ein Praktikant oder einen 400€-Jobber. Wollen wir mal schauen. Erst muss es ja überhaupt klappen.

Freitag, 20. Mai 2016

Am Freitag bin ich direkt nach der Arbeit zur Kostenübernahme zur Krankenkasse gefahren. Zum Glück sind mein Mann und ich bei der gleichen Krankenkasse versichert. So bekommen wir nicht nur 50% der Kosten erstattet, sondern haben auch noch die Möglichkeit uns für die ersten drei Versuche jeweils 500€ erstatten zu lassen. Okay, ich gehe gleich ans Eingemachte. Also ganz langsam.

Jetzt mal im Detail zur Kostenübernahme:

Die ersten drei Versuche werden in der Regel zu 50% von der Krankenkasse bezuschusst. Aber nur bis zu drei Versuche. Den dritten bezuschussen die Krankenkassen auch nur, wenn nachgewiesen werden kann, dass in den ersten zwei Versuchen mindestens eine Befruchtung stattgefunden hat. Außerdem muss man auch verheiratet sein und die Frau darf maximal 40, der Mann maximal 50 Jahre alt sein. Aber die genauen Bedingungen liest man sich am besten in den Unterlagen der eigenen Krankenkasse durch. In unserem Fall ist es die IKK. Die IKK hat den Vorteil, dass nicht nur 50% für die ersten drei Versuche übernommen werden, sondern im Nachhinein noch ein Antrag auf Kostenübernahme bis zu 500€ pro Versuch gestellt werden kann. Warum „bis zu“? Wenn nur ich bei der IKK versichert wäre, dann wären es nur 250€. Da mein Mann aber auch seit dem 1. Februar 2016 bei der IKK versichert ist, werden aus den 250€ sofort 500€. Bis zum 31.12.2015 hat die IKK sogar die kompletten 100% für drei Versuche übernommen. Tja, da sind mein Mann und ich leider zu spät dran. Aber zum Glück ist mein Mann ja jetzt auch in der IKK. Das haben wir glücklicherweise schon Ende des letzten Jahres veranlasst. Ich sag ja, mein Urin hat es mir verraten, dass es soweit kommen würde, daher der Wechsel von meinem Mann zu meiner Krankenkasse. Seine Krankenkasse hätte nur die regulären 50% übernommen.

Leider konnten die Mitarbeiter der IKK den Kostenübernahme-Antrag nicht direkt durchwinken, da es schon kurz vor Feierabend war – 15:00 Uhr. Aber die nette Dame am Empfang versicherte mir, dass ich den Antrag am Dienstag der nächsten Woche vorliegen habe.

Samstag, 21. Mai 2016

Am 21. Mai habe ich tatsächlich wieder einmal pünktlich meine Tage bekommen. Das bedeutete für mich, dass ich mich direkt am kommenden Montag in der Klinik melden konnte. Endlich mal kein Warten bis es soweit ist.

Montag, 23. Mai 2016

Direkt morgens habe ich in der Klinik angerufen. Die Sprechstundenhilfe hat dann mit mir einen Termin für Dienstag vereinbart. Das war eine unruhige Nacht für mich.

Dienstag, 24. Mai 2016

Am Dienstag bin ich morgens direkt um 8 Uhr in der Klinik aufgeschlagen. Dort wurde mir lediglich Blut abgenommen um meinen Hormonhaushalt zu checken. Ich hasse Spritzen, aber da kommt man nicht drum herum. Da kamen und kommen noch die Eine oder Andere. Ich habe mich schon riesig gefreut … NICHT! Die nächste Nadel wurde mir dann schon am kommenden Montag in die Vene gejagt, obwohl nur eine Ultraschalluntersuchung anstand.
Abends hatte ich dann auch Post von der IKK: Ein Schreiben und zwei Anträge auf zusätzliche Kostenübernahme pro Versuch. Aber der genehmigte Kostenübernahmeantrag fehlte. NEIIIIIIIN!!! Das durfte echt nicht wahr sein. Warum muss immer irgendwie alles schief laufen? Erst mit dem Termin, den mir mein Frauenarzt besorgen wollte und jetzt fehlte der Kostenübernahmeantrag. Da es auch schon zu spät war um noch bei der Krankenkasse anzurufen, musste ich am nächsten Tag anrufen.

Mittwoch, 25. Mai 2016

Am Mittwoch habe ich dann bei der IKK angerufen und habe mich nach dem fehlenden Antrag erkundigt. Die Dame entschuldigte sich vielmals dafür, dass sie vergessen hat diesen mit in den Briefumschlag zu legen. Ich habe den Antrag dann nach der Arbeit direkt vor Ort abgeholt. Er wurde an der Empfangstheke für mich hinterlegt.
Mir war es wichtig, dass ich den genehmigten Kostenübernahmeantrag bis zum kommenden Montag in den Händen halte, damit mein Mann am Montag mit zum Ultraschall kommen kann, denn es muss auch ein Aids- und Hepatitis-Test vorliegen, bevor die Eizellen entnommen und die befruchteten Eizellen wieder eingesetzt werden.

Nachtrag vom 01. Juli 2017: Der Aidstest ist übrigens gar nicht so teuer wie erwartet. Pro Person kostet er 12,65 €. In den Aufklärungsunterlagen der Klinik stand etwas von ca. 50 €.

Freitag, 27. Mai 2016

Am Freitag war dann ein Brückentag. Den habe ich zum Glück immer frei, da wir da den Betrieb immer dicht machen. Mein Mann musste leider arbeiten.
Morgens gegen 10 Uhr kam dann ein Anruf von der Kinderwunschklinik. Mein Herz ist mir sofort in die Hose gerutscht. Aber die Sprechstundenhilfe hatte genug Erfahrung um dieses zu ahnen und sagte gleich, dass es nichts Schlimmes sei. Sie erklärte mir, dass mein Schilddrüsenwert immer noch zu hoch ist. Er lag zu dem Zeitpunkt bei 1,07. Aber laut ihrer Aussage sollte dieser Wert, gerade wenn man schon Schilddrüsenhormone nimmt, bei 1 und weniger liegen. Daher bat sie mich, dass ich die nächsten Tage immer 1 ½ Tabletten nehmen soll und ich dann beim nächsten Besuch in der Klinik ein Rezept für Thyronajod 75 Henning bekomme.
Ja, wie vorher schon geschrieben: „Laut meinem Frauenarzt“ alles okay mit den Schilddrüsenhormonen und -werten. Weit gefehlt. Meine Schilddrüse arbeitet also immer noch nicht optimal und 50 mg reichen nicht aus. Jetzt auch das noch. Er ist schon nicht in der Lage sein Personal anzuweisen mir einen Termin in der Kinderwunschklinik zu machen und zur optimalen Schilddrüsenwertbestimmung ist er auch noch zu blöd. Ob ich da jemals wieder hingehe?

Montag, 30. Mai 2016

Am Montag hatte mein Mann Urlaub und ich habe mir einen Tag Zeitausgleich gegönnt, da ich eh über 8 Übersunden hatte. Wir sind dann morgens mit dem genehmigten Kostenübernahmeantrag in die Klinik gefahren. Um 8:15 Uhr hatten wir den Termin zu einem Ultraschallkontrolltermin. Hier sah alles unauffällig und normal aus.
Anschließend sind wir beide noch mit einer Sprechstundenhilfe ins Labor, zum einen hat sie uns eine Depotspritze erklärt, in meinem Fall Decapeptyl. Die sollte ich mir am 11. Juni, am 22. Zyklustag geben bzw. geben lassen. Auch wurde uns Beiden noch Blut abgenommen für den HIV- und Hepatitis-Test. Dafür hatten wir vorher auch den Kostenübernahmeantrag abgegeben.
Wie auch zuvor telefonisch besprochen habe ich dann noch ein neues Rezept, diesmal für Thyronajod 75 Henning“ bekommen. Weiterhin haben wir auch die Rezepte für alle benötigten Medikamente bekommen. Oha, das war schon einiges. Wir waren gespannt, wie teuer der ganze Spaß in der Apotheke wohl werden würde. Auf dem Weg nach Hause haben wir Halt an der Apotheke gemacht.

Folgende Medikamente haben wir geordert:

  • Thyronajod 75 Henning für 7,98 €
  • Predalon 5000 I.E. 3X(1+1) für 18,14 €
  • Decapeptyl N 3.75mg 106,83 €
  • Ovaleap 900 I.E. / 1.5ml für 215,00 €
  • Ovaleap 300 I.E. / 0.5ml für 75 €
  • Progestan für 28,56 €
Daraus ergaben sich Kosten von 451,251 €. Die Medikamente konnten wir uns dann gegen Nachittag abholen. In der Zwischenzeit waren wir dann noch auf der Beerdigung von der Oma meines Mannes.

Zwischen dem 30. Mai und 11. Juni 2016:

Es gab ein neues Szenario für meinen Ausfall wegen Schwangerschaft. Meine Vorgesetzte hat sich überlegt, dass mein Arbeitskollege seinen AdA-Schein machen könnte und wir dann eine/n Auszubildende/n einstellen zum August/September 2016. Sonst ist nichts Weltbewegendes vorgefallen.

Samstag, 11. Juni 2016

Oh mein Gott, am Samstag war es dann soweit. Es war der Tag der ersten selbstverabreichten Spritze. Leider sollte ich mir die Spritze Freitag, Samstag oder Sonntag geben, idealerweise am Samstag. Das waren natürlich die unglücklichsten Zeiten, denn freitags ab 13 Uhr ist kein Arzt mehr verfügbar, der mir die Spritze hätte geben können. Also sollte ich das selber machen. Ich habe es dann aber meinem Mann überlassen. Die Sprechstundenhilfe hat auch am 30. Mai gesagt, dass ich das am besten ihm überlasse.

Also gab es am Samstag Decapeptyl:

Decapeptyl wird zur Downregulation verabreicht, also zum Unterdrücken eines vorzeitigen Eisprungs im Rahmen einer IVF oder ICSI. [..] Es gibt eine Depotform, die mehrere Wochen nach der Injektion wirkt. Dies wird beim „Long Protokoll“ verwendet und unterdrückt die Funktion der Hypophyse für eine längere Zeit.
Ja, die Ärzte wollen bei mir ein „Long Protokoll“ machen. Hierbei wird in der Mitte der zweiten Zyklushälfte (21.-23. Zyklustag) ein langwirkendes Medikament zur Down-Regulation gegeben (Depotpräparat) – in diesem Fall das Decapeptyl.

Das „Long Protokoll“ sieht dann in etwa so aus: 



Der Inhalt der Packung von Decapeptyl war sehr interessant.
 


Es gab zwei Spritzenbehälter. In dem einen Behälter war eine flüssige Lösung und in dem Anderen war ein Pulver. Dazu gab es ein Verbindungsstück mit dem die beiden Behälter miteinander verbunden werden mussten. Und dann wurde es interessant. Die beiden Inhaltsstoffe mussten zwischen diesem Verbindungsstück hin und her gespritzt werden, bis das Pulver sich in der Flüssigkeit aufgelöst hatte und leichter Schaum entsteht. Mein Mann hat das echt gut gemacht. Er hat penibel darauf geachtet, dass kein Körnchen über bleibt. Anschließend musste alles in einen Spritzenbehälter zurückgedrückt werden und die Nadel an diesen angebracht werden. Es gab eine kleine und eine etwas größere Nadel. Wir haben uns aufgrund meiner Nadelphobie für die Kleinere entschieden. Danach hieß es dann:

„Legen wir ein Depot an!“

Mein Mann hat mir diese Spritze verabreicht und zwar direkt unter die Haut ins Fettgewebe (subkutan). Die Spritze sollte im 45° Winkel unterhalb des Bauchnabels verabreicht werden und durfte auch nur ca. 1 cm eingeführt werden. Ich denke, das haben wir gemeinsam sehr gut hinbekommen. Er hat sein Bestes gegeben, aber ein leichtes Brennen beim Injizieren ließ sich nicht vermeiden und auch wurde mir, wie immer, heiß und kalt und schlecht. Aber das wäre auch bei ausgebildetem Fachpersonal der Fall gewesen. Also keine Bange, wenn ihr das auch über euch ergehen lassen müsst. Man kann es echt aushalten.
Außerdem hatte ich keinerlei nennenswerte Nebenwirkungen in den nächsten Tagen, die Einstichstelle war lediglich etwas berührungsempfindlich. Also macht euch nicht vorher schon bange, wartet es einfach ab.

Samstag, 18. Juni 2016

Wahnsinn, schon wieder pünktlich meine Periodenblutung bekommen. Das ist echt selten der Fall, dass ich mehrere Monate hintereinander meine Periodenblutung so pünktlich bekomme. Ich war echt erstaunt. Somit war es am Montag wieder soweit, dass ich mich bei der Kinderwunschklink melden konnte/musste.

Montag, 20. Juni 2016

Direkt morgens gegen 9:15 Uhr habe ich wieder in der Klinik angerufen, doch die Sprechstundenhilfe wollte keinen Ultraschalltermin mit mri vereinbaren. Ich teilte ihr jedoch mit, dass der Professor mich darum gebeten hat. Also hat sie mich gebeten mich in ca. 15 Minuten noch einmal melden sollte, damit sie in der Zwischenzeit mit dem Professor Rücksprache halten konnte. Nach ca. 20 Minuten habe ich dann noch einmal angerufen und die Sprechstunde hat mir für Mittwochmorgen um 8:45 Uhr einen Termin gegeben.